Geschichte der Turnsee Schule

Die Turnseeschule, benannt nach dem heute nicht mehr existierenden Thurnsee, wurde am 14. April 1902 zunächst als städtische Mädchenschule eingerichtet. Damals besuchten 750 Mädchen die Schule und wurden von 13 weiblichen und 5 männlichen Lehrkräften unterrichtet. Für Mädchen bestand damals eine Schulpflicht von sieben Jahren., d.h. bis sie 14 Jahre alt waren.  Während des I. Weltkriegs diente das Gebäude als Soldatenkrankenhaus, die Schülerinnen wurden über die Stadt verteilt in Behelfsräumen unterrichtet. Nach dem Krieg wurde die Schulpflicht für Mädchen auf acht Schuljahre verlängert.

Während des III. Reiches diente die Turnseeschule wieder militärischen Zwecken, als Hauptverbandplatz. Das Gebäude nahm aber, selbst bei den Luftangriffen, keinen wesentlichen  Schaden. Nach dem II. Weltkrieg wurden in der Turnseeschule zunächst französische Kinder und Jugendliche unterrichtet. Ab 1950 machten die Franzosen etwas Platz, so dass auch wieder  einige deutsche Mädchenklassen einziehen konnten. Der Schulhof wurde in dieser Zeit mit einem dicken weißen Strich für Franzosen und Deutsche unterteilt. Viele Schulklassen  mit bis zu 50 Kindern mussten weiterhin in Behelfsräumen außerhalb  unterrichtet werden.

1954 verließen die letzten französischen Schulklassen die Turnseeschule. Von nun  an bis 1966 gab es zeitweilig sogar einen „Mittelschulzug“, in dem die Mädchen die „Mittlere Reife“ erlangen konnten. Da keine Schulküche vorhanden war, mussten die Mädchen in Littenweiler in der Küche des Hauswirtschaftlichen Seminars kochen. Im Jahr 1965 wurden „gemischte“ Klassen eingeführt, d.h. Jungen und Mädchen besuchten von nun an gemeinsam den Unterricht. Gleichzeitig wurde die  Schulpflicht an allgemeinbildenden Schulen auf neun Jahre verlängert.

1975 - 1977 wurde die marode Turnseeschule völlig renoviert und umgebaut, die Turnhalle  neu erstellt. Zu dieser Zeit kamen viele vietnamesische Flüchtlinge nach Deutschland, auch in die Turnseeschule. Erstmalig gab es zahlreiche Schüler ohne jegliche Deutsch-Kenntnisse. Von nun an besuchen immer zahlreicher Kinder verschiedenster Nationalitäten in friedlichem Miteinander diese Schule, in der Regel aus 25 – 30 Ländern!

In der Zeit von 1991 – 1998 gab es bis zu zwei internationale Vorbereitungsklassen, in denen vor allem Kriegsflüchtlinge, vornehmlich aus dem ehemaligen Jugoslawien, hauptsächlich in der deutschen Sprache unterrichtet wurden. Nach 1998 konnten Schülerinnen und Schüler in einer 10. Klasse die „Mittlere Reife“ erlangen, deshalb nannte sich die Turnseeschule nun auch Grund-und Hauptschule mit Werkrealschule. Nach dem Auslaufen der Werkrealschule im Zuge der Neuorganisation der Schulstandorte in Freiburg wurde die Turnseeschule ab September 2017 eine reine Grundschule.